Rutschung Brienz Sondierstollen

Das Dorf Brienz/Brinzauls rutscht momentan mit etwa 1.5 m pro Jahr talwärts Richtung Albula. Zudem besteht eine Gefährdung durch Stein- und Blockschlag- sowie mögliche Berg- und Felssturzereignisse. Die gegenwärtige Entwicklung in Brienz/Brinzauls ist für Bewohner, Versorgungs- und Infrastrukturbetreiber nicht mehr tragbar und verlangt nach Massnahmen, welche eine möglichst rasche und langanhaltende Verbesserung der Situation bringen.

Die 2018 im Gebiet des Dorfes gestarteten und 2020 auf die instabilen Felsmassen oberhalb des Dorfes ausgeweiteten geologischen Detailuntersuchungen haben zum Ziel, ein fundiertes Verständnis der Rutschung Brienz und der damit zusammenhängenden Prozesse zu erhalten, um darauf basierend mögliche Massnahmen für eine Sanierung der Rutschung zu prüfen.

Der im Herbst 2021 begonnene Sondierstollen westlich des Dorfes Brienz/Brinzauls dient einerseits dazu weitere grundlegende Erkenntnisse zu den geologischen und insbesondere hydrogeologischen Verhältnissen innerhalb und unterhalb der Rutschmasse zu gewinnen und andererseits dazu, die Wirksamkeit von Tiefenentwässerungsmassnahmen im Rahmen eines grossmassstäblichen Feldversuches zu prüfen und zu beurteilen.

Im Rahmen des SIA-Ausfluges nach Brienz/Brinzauls besuchen wir den seit Juni 2022 fertig erstellten Sondierstollen und erhalten Einblicke in dessen Planung sowie in die umfassenden Ergebnisse der geologischen und hydrogeologischen Untersuchungen.